Dienstag, 23. Februar 2010

Borreliose

Die Zecke
H.M.Augsburger

Es ist wieder soweit, die hässlichen Blutsauger sind wieder aktiv. Sicherlich haben Sie dieses schon an Ihren vierbeiner feststellen können oder auch wenn die ekligen Viecher prallgefüllt von Ihren Haustieren sich auf den Boden fallen lassen und Sie diese dann mit einem “iiiiii” aufnehmen müssen.
Die Zecke ist ein weltweit verbreiteter blutsaugender Parasit, der sich vom Blut seiner Wirte ernährt. Die Zecke hat als Überträger von Krankheiten auf Mensch und Tier zweifelhafte Berühmtheit erlangt.
Ist die Zecke mit Krankheitserregern infiziert, kann ein an und für sich harmloser Zeckenstich zur Gefahr für den Menschen werden. Sticht sie zu, können diese Krankheitserreger in den Körper des Blutwirts gelangen. Darüber hinaus ist die Zecke auch ein hoch spezialisiertes Tier, das sich durch Körperbau Verhalten hervorragend an ihre Umwelt angepasst ist.
Spinnentier Zecke
Die Zecke ist ein Spinnentier. Das erkennt man beispielsweise an den acht Beinen der erwachsenen Zecke. Die Zecke gehört zu der Gruppe der Milben. Sie ist ein Parasit, d.h. sie braucht andere Lebewesen, von deren Blut sie sich ernährt, ähnlich wie eine Stechmücke.
Die Zecke braucht viel Blut
Doch im Vergleich zur Stechmücke braucht die Zecke viel mehr Blut. Im Extremfall hängt sie bis zu 15 Tage an ihrem Wirt (Tiere und Menschen) und trinkt dessen Blut. Dafür sucht sie sich an ihrem Opfer eine geeignete Stelle, etwa beim Menschen die Achselhöhle oder den Genitalbereich, um festen Halt zu haben und auch Kratzen oder Scheuern unbeschadet zu überstehen.
Der Körperbau der Zecke
Am Kopf der Zecke befinden sich die Stech- und Saugorgane zur Nahrungsaufnahme. Am ersten Beinpaar sitzen die wichtigsten Sinnesorgane und die kräftigen Klauen, mit denen sich die Zecke an ihren Opfern festhalten. Die Atemöffnungen befinden sich hinter dem letzten Beinpaar, die Geschlechtsteile sitzen am unteren Teil des Bauches.
Wie die Zecke sticht
Die Zecke hat einen hochentwickelten Stechapparat. Mit ihren scherenartigen Mundwerkzeugen (Cheliceren) reißt sie die Haut des Wirtes auf und gräbt mit ihrem "Stachel" (Hypostom) eine Grube in das Gewebe, die mit Blut voll läuft. Dieses Blut saugt die Zecke immer wieder ab.
Am Wirt verhaken und verkleben
Der Stechapparat der Zecke selbst hat zahlreiche kleine Widerhaken, die symmetrisch angeordnet sind. Mit ihnen hält sich die Zecke an ihrem Wirt fest.
Durch das Blutsaugen steigt das Eigengewicht der Zecke. Manche Zecken produzieren nach dem Stich zusätzlich noch einen Art Klebstoff und verklebt sich damit mit dem Wirt. Dies trifft aber nicht für den Gemeinen Holzbock zu. Diese Gattung produziert kein Zement, da die Produktion dieses Klebstoffs sich reziprok zur Länge des Stechapparts verhält.
Blut lässt Zecke wachsen

Die Zecke saugt das Blut in ihren Darm. Dieser besteht aus vielen Anhängen und ist so dehnbar, dass eine vollgesaugte Zecke bis zu 200 mal so viel wiegen kann, wie eine hungrige.
Langes Leben
Mit einer einzigen Blutmahlzeit kann eine Zecke sehr lange überleben. Im Labor konnten Zecken, die vorher Blut gesaugt hatten, bis zu zehn 10 Jahre lang ohne weitere Nahrung überleben. In freier Natur lebt der Holzbock im Durchschnitt drei bis fünf Jahre.
Die Zecken können bei Ihrem Biss folgende Krankheiten übertragen:
Borreliose
Die Borreliose wird von einem spiralförmigen Bakterium, dem "Borrelia burgdorferi", ausgelöst. Sie ist die häufigste durch Zecken übertragbare Erkrankung in Nord und Mittel Europa..
Bekannt ist die Krankheit schon seit über 100 Jahren. Willy Burgdorfer entdeckte aber erst 1982, dass sie durch Bakterien ausgelöst wird, die von Zecken übertragen werden.
Die Borrelien leben im Darm der Zecken.
Wie viele Menschen in Deutschland daran erkranken, ist schwer zu bestimmen. Man schätzt, dass jährlich in Deutschland Zehntausende von Menschen daran erkranken.
Eine Borreliose kann viele Symptome haben. Viele davon werden auch bei anderen Erkrankungen beobachtet Das macht es schwierig, eine Borreliose zu diagnostizieren.
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ist eine durch das FSME-Virus ausgelöste Krankheit. Das Virus greift das zentrale Nervensystems des Menschen an.
Das FSME-Virus wird in erster Linie von Zecken auf den Menschen übertragen. Es sind jedoch auch einige wenige Fälle bekannt, bei denen der Genuss roher Milch von FSME-infizierten Kühen oder Ziegen die Krankheit ausgelöst hat.
Im letzten Jahr wurden fast 550 klinische Fälle in Deutschland gemeldet (Stand Jan. 2007). Nicht jede FSME-Infektion führt zu einem schweren Krankheitsverlauf. Die Mediziner haben bisher noch nicht herausfinden können, warum es bei einigen Menschen zu schweren Erkrankungen kommt und diese sogar daran sterben, während andere FSME-Infizierte nur leicht oder gar nicht erkranken. Sicher ist, dass das Alter der Infizierten eine wichtige Rolle spielt. Je älter die Person, um so schlimmer kann die FSME verlaufen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen