Dienstag, 23. Februar 2010

Johanniskraut

Wirkung und Inhaltsstoffe Johanniskraut
Heinz M.Augsburger

Bei Depressiven Verstimmungen / Gemütsschwankungen / Antriebslosigkeit usw. muss nicht immer zu heftigen Psychopharmaka gegriffen werden. Die Natur hilft auch da sehr gut. Was sehr wichtig ist, die Dosierung, lassen Sie sich Beraten von einem Facharzt oder Phytotherpeuten.
Die wichtigsten Inhaltstoffe von Johanniskraut sind
• ätherische Öle
• Hyperforin
• Hypericin und Pseudohypericin
• Flavonoide
• Rutin
• Gerbstoffe
Der größte Anteil an der Neurotransmitter-Wirkung wird dem Hyperforin zugeschrieben. Dieser besonders empfindliche Wirkstoff sorgt dafür, dass das Gleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn wieder hergestellt wird.
Rutin zeigt isoliert keinerlei antidepressive Wirkung. Enthält ein Johanniskrautextrakt jedoch zu wenig Rutin, wirkt sich dies negativ auf die Wirksamkeit aus. Daher wird eine Interaktion der Inhaltsstoffe als ausschlaggebend für die besondere Wirkung von Johanniskraut vermutet. Der Gehalt an den einzelnen Inhaltsstoffen hängt stark vom Entwicklungsstand und Lichteinstrahlung ab. Hypericin, welches bei Kontakt mit Licht und Wasser eine leuchtend rubinrote Farbe bekommt, hat beispielsweise seine höchste Konzentration in den Blüten und Knospen.
Johanniskraut beeinflusst den Nervenstoffwechsel im Gehirn und wirkt stimmungsaufhellend. Botenstoffe im Gehirnstoffwechsel werden nachweislich beeinflusst und die innere "Aufnahme oder Ausnutzung des Sonnenlichts " erhöht. Ergänzend wirkt es antidepressiv und angstlösend. Depressive Verstimmungen beruhen auf einer Verminderung verschiedener Botenstoffe im Gehirn wie Dopamin, Noradrenalin und Serotonin. Johanniskraut erhöht den Anteil dieser Stoffe, indem Hyperforin die Wiederaufnahme in die Nervenzellen hemmt.
Für gewöhnlich setzt eine Nervenzelle bei der Reizübertragung Botenstoffe frei. Diese übertragen das Signal an die nächste Nervenzelle und werden anschließend, um einen Dauerreiz zu vermeiden, wieder aufgenommen und stehen für spätere Signale zur Verfügung. Stehen zu wenig Botenstoffe zur Verfügung, wie es bei einer depressiven Verstimmung der Fall ist, so ist die Reizübertragung gestört.
Der Inhaltsstoff Hyperforin wirkt derart auf die Nervenzellen ein, dass die Botenstoffe, die von einer Nervenzelle freigesetzt wurden, nach Reizübertragung nicht wieder aufgenommen werden. So stehen sie schneller zur Verfügung beziehungsweise bleiben dauerhaft wirksam. Außerdem sorgt Hyperforin für eine weitere Ausschüttung von Botenstoffen. Mit dauerhafter Anwendung von Johanniskraut-Präparaten kann so eine Regulierung des Nervenstoffwechsels erreicht werden.
Die Wirkung ist jedoch erst nach etwa drei Wochen spürbar, daher darf das Präparat nicht zu früh abgesetzt werden. Eine nachhaltige Wirkung wird erst nach vier bis sechs Monaten erzielt.
Verschiedene Inhaltsstoffe wirken außerdem tödlich auf Bakterien und Viren. Die Gerbstoffe haben adstringierende Wirkung, das heißt mikroskopisch kleine Oberflächen des Körpergewebes werden verdichtet, Entzündungserreger finden weniger Angriffsfläche und Wunden heilen schneller. Neuere Ergebnisse deuten auf regulierende Wirkungen dieser Pflanze auf das Abwehrsystem des Menschen hin.

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