Dienstag, 23. Februar 2010

Was genau ist Inositol ?

Was genau ist Inositol?
Heinz M.Augsburger
Inositol gehört zu den B-Vitaminen, wird heute jedoch als Vitaminoid betrachtet, da der Körper es aus Zucker mit Hilfe von Niacin und Magnesium selbst herstellen kann, wenn er von letztgenannten Stoffen genügend hat. Inositol ist ein sechswertiger Alkohol, der in den Nieren, in Gehirn, Leber und Hoden hergestellt werden kann. Mit der Nahrung nehmen wir täglich ca. 1 g auf. Die aktive Form ist das Myoinositol.

Die Funktionen dieses Vitalstoffs
• Als Bestandteil der Zellmembranen der Nervenstränge ist es an der Übermittlung von Nervenimpulsen beteiligt. Es reguliert zudem die Produktion mehrerer wichtiger Nervenbotenstoffe.
• Inositol verhindert die Verhärtung der Arterienwände und vermindert so das Risiko von Infarkt und Schlaganfall.
• Myoinositol in den Hoden ist wichtig für Herstellung und Reifung der Spermien.
• Inositol verbessert die Gehirnleistung, besonders das Gedächtnis. Teilweise soll es sogar Gedächtnisverluste nach Schlaganfall rückgängig machen können. Es nährt die Gehirnzellen und kommt dort auch in großen Mengen vor, ebenso im Rückenmark, wo es das Wachstum der roten Blutkörperchen fördert.
• Inositol stärkt deutlich die Kontraktionen des Magen-Darm-Traktes. Es verbessert dadurch die Verdauung und die Weiterverarbeitung der Nahrung und verhütet Blähungen und andere Bauchbeschwerden.
Die beiden B-Vitamine Inositol und Cholin arbeiten eng zusammen. Sie sorgen dafür, dass Fette im Körper flüssig bleiben, die Zellen mit unentbehrlichen Fettsäuren versorgt werden und sich nicht in Organen oder Blutgefäßen anstauen und ablagern.
Mangelsymptome: Haarausfall, Hautrötung, Fetteinlagerung in der Leber, erhöhter Blutfettspiegel, nervöse Störungen bei Diabetikern, Verstopfung, Dermatitis (Ekzem), Veränderungen am Auge (das Linsengewebe enthält reichlich Inositol), gestörtes Wachstum bei Kindern.

Anwendung von Inositol
Diabetes: Der Inositol-Stoffwechsel ist bei Diabetikern empfindlich gestört. Der Abbau ist erhöht und der Transport gestört, wenn der Blutzuckerspiegel hoch ist. Diabetiker haben auffallend wenig davon in den Nerven, was zur schlechten Funktion der äußeren Nervenbahnen beiträgt. Gaben von 0,5 - 3 g täglich können den Tastsinn und die Bewegungskoordination bei Diabetikern verbessern. Sie können zudem die Funktion von Nieren und Blutgefäßen schützen und den Vitamin-C-Stoffwechsel verbessern.
Hoher Alkoholkonsum: Die Gabe von Inositol kann Fettablagerungen in der Leber und Leberschädigungen vorbeugen.


Hohe Blutfettwerte: Zusammen mit Niacin kann Inositol das schlechte LDL-Cholesterin senken und das gute HDL-Cholesterin steigern, indem es die Fette aus der Leber in die Zellen transportiert.
Schlaflosigkeit: Inositol fördert das Einschlafen, insbesondere zusammen mit Kalzium und Magnesium.
Multiple Sklerose: Inositol ist an der Produktion von Phospholipiden beteiligt. Das sind Fettstoffe, die zur Herstellung von Myelin, dem Grundbaustoff für die "Nervenisolierung", gebraucht werden. Möglicherweise kann es bei MS helfen, wo die Nervenhüllen durch Entzündungen beschädigt und zerstört werden.
Vorkommen in der Nahrung: Am reichsten ist es enthalten in Früchten, Nüssen, Bohnen, Melasse und Samen. Gefrorene und konservierte Produkte enthalten weniger Inositol als frische Produkte. Inositol steckt auch im Fleisch. Lecithin-Granulat enthält größere Mengen davon.
Achtung: Sehr hoher Kaffeekonsum kann die Inositol-Speicher im Körper leeren.
Erhaltungsdosis: 500 mg täglich (1 Sch. Vollkornbrot: 288 mg, 1 Orange 300 mg, 1 Grapefruit 400 mg, ¼ Melone 335 mg, 1 EL Bierhefe 500 mg). Bei Stress und Erschöpfung täglich 1 Esslöffel Lecithin nehmen (auch ein vorzügliches Vorbeugemittel gegen Arteriosklerose)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen