Dienstag, 23. Februar 2010

Passionsblume

Passiflora - Passionsblume
Passiflora incarnata
Familie der Passionsblumengewächse - Passifloraceae
H.M.Augsburger

Die Passionsblume ist eine Kletterpflanze, die in Süd- und Mittelamerika, im südöstlichen Teil Nordamerikas sowie in Ostindien wächst. Die Blüten der Passionsblume haben eine eigenartige Bestäubungsweise. Der Strahlenkranz stellt eine Fläche dar, auf der die Insekten wie auf einem Rost im Kreis herumlaufen können, um immer an anderen Stellen den Rüssel in den darunterliegenden Nektarbehälter zu tauchen. Dabei bürstet das Insekt mit seinem Rücken aus den Staubbeuteln Pollen heraus. Die Griffeläste biegen sich so weit hinunter, daß sie den mitgebrachten Blütenstaub mit den Narben abstreifen.
Nachdem Papst Paul 1605 eine Passionsblume aus Westindien geschenkt bekam, erschien zum ersten Mal der Vergleich mit den Leidenswerkzeugen Christi: Die drei Narben stellen die Nägel dar, der Fadenkranz die Dornenkrone, die fünf Staubbeutel die Wundmale, der gestielte Fruchtknoten den Abendmahlskelch. Die Ranken wurden mit der Geißel verglichen und die zehn Blumenblätter mit den Aposteln ohne Judas und Petrus, welche bei der Kreuzigung nicht dabei waren.
Verwendeter Pflanzenteil:
Passionsblumenkraut - Herba Passiflorae.
Inhaltsstoffe: Flavonoide, darunter mengenmäßig vorherrschend das Vitexin; ferner Cumarin, Umbelliferon, Maltol.
Eigenschaften: Die Anwendung von Herba Passiflorae geht auf volksmedizinische Erfahrungen in Brasilien und in Nordamerika zurück, wo Passiflora-Arten als krampflösendes und beruhigendes Mittel verwendet wurden.
Anwendungsgebiete: Nervöse Störungen bei Kindern, Neurasthenie, neurovegetative Dystonie, Unruhe, Angstzustände, leichte bis mittelschwere Schlafstörungen.
Nebenwirkungen: Sind bisher keine bekannt.

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